Bürgermeisterin Marion Dirks tauft Berkelzomp
Foto: Lukas Splitthoff
Im Rahmen des Berkelaktionstages am Sonntag, 30. August 2015, wird das Modell des Berkelzomp „Jappe“ – einem Originalboot der Stichting Berkelzomp – im Maßstab 1:5 in Billerbeck an der Berkelbrücke „An der Kolvenburg“ getauft. Hiermit beginnt seine Bestimmung als Kulturbotschafter und Ideenschiff in der Kulturtraverse Berkel – einem gemeinsamen Projekt des Kreisheimatvereins Coesfeld mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Kulturtraverse Berkel wird durch die regionale Kulturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Programm
15.00 Uhr
Begrüßung: Hans Peter Boer, Vorsitzender Kreisheimatverein Coesfeld e.V.
15.10 Uhr
Berkelschifffahrt heute: die Zompen im Berkelgebiet
Wim Mogezomp, Stichting Berkelzomp
15.15 Uhr
Der neue Berkelzomp als Kulturbotschafter
Dr. Wilhelm Bauhus, Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU
15.25 Uhr
Schiffstaufe mit dem Wasser der Berkelquelle
Marion Dirks, Bürgermeisterin der Stadt Billerbeck
15.35 Uhr
Woher kommt das Wasser der Berkelquelle? Ein neues wissenschaftliches Projekt der Stadt Billerbeck und der WWU
Privatdozentin Dr. Patricia Göbel, Institut für Geologie und Paläontologie der WWU,
Dipl.-Ing. Rainer Hein, Stadt Billerbeck
15.45 Uhr
Ein Zomp für die Kinder
Georg Höing, Berkelspaziergang e.V.
15.50 Uhr
Ausklang
Allgemeine zeitung vom 24.07.2015:
Auftaktveranstaltung in Billerbeck am 25.03.2015
Hatten zum Austausch geladen: (v.l.) Dr. Wilhelm Bauhus (Arbeitsstelle Forschungstransfer der Uni Münster), Hans-Peter Boer (Kreisheimatverein Coesfeld), Marion Dirks (Bürgermeisterin), Wim Mogezomp und Han ten Brinke (niederländische Zompenkearls).
Billerbeck. Es entstehen Gruppengespräche. Gedanken werden zu den Bereichen Handel und Wandel, Krieg und Frieden, Ökologie, Religion und Kunst jongliert, auf Blättern formuliert und skizziert. Und am Schluss stehen innerhalb von wenigen Stunden fünf umsetzbare Projektideen. Mit diesem kreativen Prozess schafften es die Initiatoren des Projektes „Kulturtraverse Berkel“ zusammen mit 30 verschiedenen Akteuren, Kulturschaffenden und Forschenden der Uni Münster Veranstaltungsreihen entlang des Flusses von Billerbeck bis ins niederländische Zutphen zu entwickeln: Berkel-Perlen, Toleranz an Grenzen, Vielfalt erleben, Kunst (ist) im Fluss und Zeitreise im Berkelland lauten die Titel.
Die „Zompenkearls“ wollen mit ihrem Verein an die alte Handelsroute auf dem Fluss erinnern. Denn bis 1783 schifften flussaufwärts und -abwärts spezielle Berkelzompen zwischen Niederlande bis zur heutigen Ahlerts Mühle bei Coesfeld. 1987 bauten Vereinsmitglieder nach Originalplänen diese Plattbodenschiffe nach. Mittlerweile besteht die Flotte aus vier Schiffen und ist zu einem touristischen Highlight geworden.
Am Ende der Auftaktveranstaltung zeigt sich Dr. Wilhelm Bauhus, Leiter der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der Universität Münster, sehr zufrieden: „Ich bin beeindruckt von den Ideen und der Aufbruchstimmung.“ Aufbruchstimmung herrscht auf der niederländischen und deutschen Seite. Viele Projekte gibt es an der Berkel, viele sind im Entwicklungsprozess. Der Kreisheimatverein Coesfeld und die AFO wollen mit der Kulturtraverse die Austauschprozesse entlang des Flusses weiter stärken und verbinden. „Die Berkel als eine kulturhistorische und strategische Schneise sehen“, meint Hans-Peter Boer, Heimatkundler und Vorstandsmitglied des Kreisheimatvereins Coesfeld. Nicht nur als ökonomische Schneise, die es während der historischen Berkelschifffahrt gegeben hat, sondern als kulturpolitische Schneise: die Berkel als Transportweg unterschiedlicher Kulturen und Werteverständnisse. Die entstandenen Ideen sollen nun zu realen Veranstaltungen für die gesamte Öffentlichkeit weiter entwickelt werden. Die Chancen der Finanzierung stehen nicht schlecht. Schließlich hat der Kulturrat Münsterland der Kulturtraverse eine Förderempfehlung erteilt.
Bürgermeisterin Marion Dirks ist glücklich, dass die Auftaktveranstaltung der Kulturtraverse in Billerbeck, dem Quellort der Berkel, stattfindet, und: „Ich bin froh, dass heute jeder das Verständnis hat, dass wir nur gemeinsam zusammenarbeiten können.“ 2016 ist eine erneute Veranstaltung zur weiteren Ideenfindung angedacht.
Von Hartmut Levermann